Einteilung nichtrostender Stähle
Einteilung nach DIN EN 10020
Nichtrostende Stähle werden im Alltag oft mit dem Begriff Edelstahl gleichgesetzt, was nicht zwangsläufig korrekt ist. Edelstahl ist lediglich ein chemisch besonders reiner Stahl und muss demnach kein nichtrostender Stahl sein. In der DIN EN 10020 ist eine Systematik verfasst, welche verdeutlicht, dass nichtrostende Stähle und Edelstähle als jeweils eigenständige Hauptgüteklasse dargestellt werden und deshalb unterschieden werden müssen.
Einteilung nach DIN EN 10088-1
Gemäß der DIN EN 10088-1 werden nichtrostende Stähle als hochlegierte Stähle definiert und zeichnen sich vor allem durch ihre Beständigkeit gegen Korrosion aus. Um diese Eigenschaft zu erreichen sind dem Grundmetall Eisen gewisse Legierungselemente hinzugefügt worden. Nichtrostende Stähle beinhalten mindestens 10,5% Chrom und maximal 1,2% Kohlenstoff. Für das Grundverständnis sind folgende Begriffe notwendig:
Einteilung nach Gebrauchseigenschaften
Des Weiteren werden nichtrostende Stähle nach ihren Gebrauchseigenschaften untergliedert, welche angeben, für welches Einsatzgebiet die Stähle geeignet sind. Darunter fallen korrosionsbeständige, hitzebeständige und warmfeste Stähle. Warmfeste und hitzebeständige Stähle werden bei höheren Temperaturen eingesetzt und sind dabei erhöhten Anforderungen ausgesetzt. Sie müssen deshalb beständig gegen Zunderung, Oxidation und heiße Gase sein und dürfen bei solch hohen Einsatztemperaturen keine Gefügeumwandlungen durchlaufen. Hitzebeständige Stähle werden in einem Temperaturbereich von ca. 750°C bis 1150°C und warmfeste Stähle von ca. 300°C bis 750°C eingesetzt. Korrosionsbeständige Stähle werden hingegen in einem Temperaturbereich von ca. -200°C bis 80°C verwendet und weißen eine sehr gute Beständigkeit gegen Korrosion auf. Austenitische korrosionsbeständige Stähle können bis ca. 80°C erwärmt werden, ohne dass die Eigenschaften des Werkstoffes beeinflusst werden.
Einteilung nach Gefügeart
Die Stahlgruppe der nichtrostenden Stähle zählt weit mehr als 120 verschiedene Sorten, wobei sie sich lediglich in vier Gefügeformen ausbilden können: Austenitisch, ferritisch, martensitisch oder austenitisch-ferritisch. Jedes Gefüge zeichnet sich durch eine bestimmte metallografische Struktur im Werkstoff aus und besitzt spezielle Eigenschaften. Die verschiedenen Gefügeausbildungen, deren Bezeichnungssystematik, sowie Kennzeichnung, werden in der DIN EN ISO 3506-1 für Schrauben und in den DIN EN ISO 3506-2 für Muttern definiert. Die Gefügeformen werden in der Norm als Stahlgruppe bezeichnet, wobei sich durch die Vielzahl an Legierungsvariationen jeweils die Strukturen im Werkstoff verändern, weshalb die Stahlgruppen nochmals in Stahlsorten untergliedert sind und über verschiedene Festigkeitsklassen verfügen können.
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