Mr. Caliper, was ist eigentlich die Reibwertprüfung?
Bei der Reibwertprüfung wird die Reibungszahl bestimmt. Beim Anziehen einer Schraube oder Mutter geht nur ein kleiner Teil des aufgebrachten Drehmoments in die Vorspannkraft der Verbindung über. Der Großteil der Energie wird durch die Reibung in Wärme umgewandelt. Wie groß dieser Anteil ist, hängt unter anderem von der Beschichtung und Schmierung ab. Auch die verwendeten Referenzteile (Unterlegscheibe und Prüfmutter) beeinflussen den Reibwert. Deshalb werden für die Vergleichbarkeit der Ergebnisse in der DIN EN ISO 16047 spezifizierte Referenzteile vorgeschrieben.
Warum ist das wichtig?
Schraubenverbindungen werden auf ein bestimmtes Drehmoment angezogen. Zur Berechnung des erforderlichen Drehmoments wird unter anderem die gewünschte Vorspannkraft und das Reibwertfenster benötigt. Wenn der Reibwert deutlich höher ist als erwartet, bleibt die Schraube locker und die Bauteile können auftretende Betriebskräfte nicht sicher übertragen, ist er zu klein wird die Schraube plastisch gelängt oder reißt im schlimmsten Fall ab.
Welche Arten der Reibwertprüfung kann ich im Labor der Würth Industrie Service durchführen lassen?
Mit unseren Reibwertprüfständen können wir Reibwertversuche an Schrauben und Muttern mit einer Abmessung von M5 bis M80 durchführen. Dabei sind Versuchsdurchführungen nach unterschiedlichen Normen möglich, z.B. DIN EN ISO 16047, DIN 14399-2 und VDA 235-203 (M5-M16). Prüfungen können ebenfalls so nah wie möglich am Anwendungsfall durchgeführt werden. Beispielsweise kann für einen Prüfauftrag ein bestimmtes Schmiermittel oder ein aus einem Gehäuse herausgearbeitetes Gegengewinde individuell verwendet werden. Neben dem Gesamtreibwert kann auch die Reibung in der Auflagefläche und die Reibung im Gewinde bestimmt werden.
Mr. Caliper steht schon in den Startlöchern für die Reibwertprüfung an Produkten. Kommen Sie mit und lernen Sie die einzelnen Schritte im Detail kennen!